Zurück
27. August 2025
Corinna Meyer-Riedt
Die Anamnese: Was Sie wissen müssen
Die Anamnese ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder medizinischen Versorgung. Ein gut strukturierter Anamnesebogen ermöglicht es, Zeit zu sparen, wichtige Informationen systematisch zu erfassen und gleichzeitig das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zu stärken.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Anamnese ist, warum sie so wichtig ist und wie Praxen mit digitalen Lösungen wie Simpleprax ihre Anamneseprozesse digitalisieren können.
Um Ihnen die Anamnese zu erleichtern, können Sie hier eine kostenlose Vorlage für den Anamnesebogen herunterladen.
Was ist eine Anamnese?
Der Begriff “Anamnese” stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet “Erinnerung”. Sie ist das erste Gespräch zwischen Arzt und Patient und umfasst die medizinische Vorgeschichte des Patienten, die aktuellen Beschwerden und die Entwicklung des Krankheitsverlaufs. Dieses dient dazu, nicht nur die aktuellen Beschwerden zu finden, sondern auch deren Entwicklung im Krankheitsverlauf präzise nachzuvollziehen.
Warum ist die Anamnese für Ärzte und Patienten wichtig?
Die Anamnese ist grundlegend für eine umfassende und korrekte Behandlung. Ohne sie ist es für Ärzte schwieriger, die passende Behandlung festzulegen, da entscheidende Patienteninformationen für eine präzise Diagnose fehlen. Sie unterstützt Ärzte dabei, folgende wichtige Aspekte zu berücksichtigen:
Risikobewertung: Allergien, Vorerkrankungen oder Medikamentenunverträglichkeiten können frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden.
Effizienzsteigerung im Praxisalltag: Sie reduziert Rückfragen und macht Untersuchungen zielgerichteter.
Stärkung der Patientenbindung: Patienten bemerken, dass ihre Vorgeschichte ernst genommen wird und bauen so Vertrauen auf
Rechtliche Absicherung: Eine sorgfältig dokumentierte Anamnese bietet auch aus juristischer Sicht Sicherheit.
Fazit: Die Anamnese erleichtert Ärzten nicht nur die Arbeit, sondern verbessert auch die Qualität der Patientenbehandlung.
Welche Arten der Anamnese gibt es?
Eigenanamnese
Die Eigenanamnese beinhaltet die direkte Erfassung der persönlichen Krankengeschichte der Patienten. Hierbei werden Angaben zu früheren und bestehenden Erkrankungen, Operationen, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie chronischen Beschwerden wie Bluthochdruck gesammelt.
Vegetative Anamnese
Die vegetative Anamnese erfasst unbewusste Körperfunktionen, die automatisch und willentlich unbeeinflusst ablaufen. Hierzu zählen Verdauung, Kreislauf, Stoffwechsel, Atmung sowie die Schlaf- und Temperaturregulation. Sie ist von besonderer Bedeutung, da Störungen in diesen Bereichen Hinweise auf chronische Erkrankungen, akute Belastungen oder Funktionsstörungen liefern können.
Familienanamnese
Die Familienanamnese erfasst gesundheitliche Besonderheiten und Erkrankungen bei Familienmitgliedern. Dabei werden Aspekte wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Krebs, Allergien, psychische Störungen und Autoimmunerkrankungen im engen und erweiterten Familienumfeld abgefragt.
Sozialanamnese
Die Sozialanamnese erfasst verschiedene Aspekte des Lebens der Patienten, darunter die persönliche Situation, die Wohnsituation, das Berufsleben, das soziale Umfeld, Aktivitäten und Freizeit. Ziel der Sozialanamnese ist es, ein ganzheitliches Bild des Patienten oder der Patientin zu erhalten und medizinische Entscheidungen besser auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen zu können.
Fremdanamnese
Eine Fremdanamnese wird durchgeführt, wenn ein Patient selbst keine Auskünfte geben kann, beispielsweise aufgrund von Bewusstlosigkeit, Sprachbarrieren oder Demenz. Dabei werden Informationen über die betreffende Person von Dritten, wie Angehörigen oder Freunden, eingeholt.
Was sollte ein Anamnesebogen enthalten?
Jeder Anamnesebogen ist individuell, je nach Fachrichtung der Praxis und angebotenen Behandlungen. Jedoch gibt es einige Aspekte, die stets beachtet werden sollten.
Ein professioneller Anamnesebogen sollte:
Übersichtlich und verständlich gestaltet sein
Patientenfreundlich formuliert sein (keine komplizierten Fachbegriffe)
Alle relevanten Bereiche abdecken
Einige der Inhalte, die in einem Anamnesebogen abgefragt werden sollten, sind:
Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Kontaktdaten)
Vorerkrankungen, Operationen, Krankenhausaufenthalte
Allergien und Unverträglichkeiten
Aktuelle Beschwerden und Symptome
Laufende Medikation
Lebensstilfaktoren (z.B. Rauchen, Ernährung, Bewegung)
Familiäre Vorerkrankungen
Zustimmung zur Datenverarbeitung (Datenschutz)
Unterschrift des Patienten
Hier finden Sie eine kostenlose Vorlage eines Anamnesebogens zum Download.
Herausforderungen mit Anamnesebögen in der Praxis
Während die Digitalisierung voranschreitet, führen viele Praxen die Anamnese nach wie vor auf Papier mit einem Klemmbrett durch. Diese Methode bietet einige Schwierigkeiten:
Unleserliche Handschrift und fehlende Angaben
Zeitaufwand durch das Drucken, Scannen und Schreddern der Papierunterlagen.
Doppelte Arbeit durch manuelle Übertragung ins Praxisverwaltungssystem
Datenschutzprobleme bei der Archivierung von Papierdokumenten
Diese Herausforderungen können mit dem Einsatz spezialisierter Software zur digitalen Anamnese gelöst werden.
Digitale Anamnese: Digitale Patientenformulare - wie funktioniert es?
Softwareanbieter wie Simpleprax digitalisieren Patientenformulare. In der Software können bestehende Vorlagen genutzt oder individuelle Anamnesebögen erstellt werden. Dank dem Einsatz von Pflichtfeldern wird sichergestellt, dass alle benötigten Felder ausgefüllt werden.
Patienten können die Bögen direkt auf dem eigenen Handy oder einem Tablet ausfüllen. Anschließend können diese automatisiert in das Praxisverwaltungssystem (PVS) zurück übertragen werden. So wird der Zeitaufwand für Patienten und MFAs deutlich verringert - 4 Minuten können pro Patient gespart werden.
Ärzte können individuelle Anamnesebögen per Drag-and-Drop erstellen, die sicher und DSGVO-konform im Posteingang landen. Diese Ende-zu-Ende-verschlüsselten Patienteninformationen werden nahtlos in das Praxisverwaltungssystem (PVS) integriert, was Zeit spart und Fehler pro Patient minimiert.
Möchten Sie wissen, wie auch Sie Ihre Anamnese digitalisieren können?
Buchen Sie ganz einfach hier einen unverbindlichen Beratungstermin, in dem wir besprechen, wie Sie Ihre Patientenformulare digitalisieren können: Beratungstermin
7-tägigen Testphase testen: Registrierung
Die in diesem Artikel verwendeten Personen-Bezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf alle Personen.
Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
